Warum eine Hausratversicherung wichtig ist
Ihr Zuhause ist mehr als nur vier Wände – es ist gefüllt mit Gegenständen, die Sie über Jahre angeschafft haben. Möbel, Elektronik, Kleidung, Küchengeräte, persönliche Erinnerungsstücke: Der Wert Ihres Hausrats summiert sich schnell auf 30.000, 50.000 oder sogar 100.000 Euro und mehr.
Ein Wohnungsbrand, ein Wasserrohrbruch oder ein Einbruch können Ihren gesamten Hausrat von einem Moment auf den anderen zerstören oder entwenden. Die Kosten für die Wiederbeschaffung sind enorm – und ohne Versicherung tragen Sie diese komplett selbst.
Die gute Nachricht: Eine Hausratversicherung kostet im Durchschnitt nur 80 bis 150 Euro pro Jahr, bietet aber Schutz für Ihr gesamtes Hab und Gut. Ein professioneller Hausratversicherung Vergleich hilft Ihnen, den optimalen Tarif zu finden – mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis für Ihre individuelle Situation.
Was ist eine Hausratversicherung und was deckt sie ab?
Die Hausratversicherung schützt Ihr gesamtes bewegliches Eigentum in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus gegen verschiedene Gefahren. Sie gehört zu den wichtigsten Sachversicherungen und bietet umfassenden Schutz für Ihren persönlichen Besitz.
Was zählt zum versicherten Hausrat?
Zum Hausrat gehören alle beweglichen Gegenstände in Ihrem Haushalt:
Möbel und Einrichtung:
- Sofas, Betten, Schränke, Tische, Stühle
- Regale, Kommoden, Sideboards
- Teppiche, Gardinen, Lampen
- Dekoration und Bilder
Elektronik und Technik:
- Fernseher, Computer, Laptops, Tablets
- Smartphones, Spielkonsolen
- Haushaltsgeräte (Waschmaschine, Kühlschrank, Geschirrspüler)
- HiFi-Anlagen, Kameras
Kleidung und persönliche Gegenstände:
- Kleidung, Schuhe, Taschen
- Schmuck und Uhren (bis zu bestimmten Grenzen)
- Bücher, CDs, DVDs
- Sportgeräte, Musikinstrumente
Wertsachen:
- Bargeld (bis zu vereinbarten Grenzen)
- Wertpapiere und Sparbücher
- Sammlungen (Briefmarken, Münzen, etc.)
- Kunstgegenstände
Welche Schäden sind versichert?
Die Hausratversicherung deckt folgende Schadensursachen ab:
Feuer:
- Brand und Brandfolgeschäden
- Explosion und Implosion
- Blitzschlag und Überspannung
- Angesengte oder verkohlte Gegenstände
Leitungswasser:
- Wasserschäden durch Rohrbruch
- Platzen von Wasserleitungen oder Heizungsanlagen
- Austretendes Wasser aus Aquarien
- Frost- und Tauwasserschäden
Sturm und Hagel:
- Sturmschäden ab Windstärke 8 (etwa 62 km/h)
- Hagelschäden an Gegenständen
- Eindringendes Regenwasser nach Sturmschäden
- Umgestürzte Bäume, die den Hausrat beschädigen
Einbruchdiebstahl:
- Diebstahl nach Einbruch in die Wohnung
- Raub innerhalb der Wohnung
- Diebstahl aus verschlossenen Räumen
- Vandalismus nach Einbruch
Vandalismus:
- Mutwillige Beschädigung nach Einbruch
- Zerstörung von Einrichtungsgegenständen
- Graffiti und Sachbeschädigung
Was ist NICHT versichert?
Wichtig zu wissen: Nicht alle Schäden sind automatisch abgedeckt.
Standardmäßig ausgeschlossen:
- Elementarschäden (Überschwemmung, Erdbeben, Erdrutsch) – nur mit Zusatzbaustein versicherbar
- Fahrraddiebstahl außerhalb verschlossener Räume – oft nur gegen Aufpreis
- Einfacher Diebstahl ohne Einbruch (z.B. offene Tür)
- Verschleiß und Abnutzung
- Vorsätzlich herbeigeführte Schäden
- Schäden durch grobe Fahrlässigkeit (je nach Tarif)
Außenversicherung: Schutz auch außerhalb der Wohnung
Ein oft unterschätzter Vorteil: Die meisten Hausratversicherungen bieten eine sogenannte Außenversicherung. Das bedeutet, dass Ihr Hausrat auch dann versichert ist, wenn er sich vorübergehend außerhalb Ihrer Wohnung befindet.
Beispiele für Außenversicherung:
- Hotelzimmer im Urlaub
- Studentenwohnheim oder Zweitwohnung
- Umzugsgut während des Transports (für wenige Tage)
- Gegenstände in einem Lagerraum
- Kleidung im Fitnessstudio-Schließfach
Die Außenversicherung gilt meist für 3 bis 12 Monate und ist auf einen bestimmten Prozentsatz der Versicherungssumme begrenzt (typischerweise 10%).
Wie berechne ich die richtige Versicherungssumme?
Die Versicherungssumme ist der maximale Betrag, den Ihr Versicherer im Schadensfall zahlt. Eine zu niedrige Summe führt zu Unterversicherung – dann zahlt der Versicherer im Verhältnis weniger. Eine zu hohe Summe kostet unnötig Beiträge.
Die 650-Euro-Faustregel
Die gängigste Methode zur Berechnung der Versicherungssumme ist die Wohnflächenformel:
Versicherungssumme = Wohnfläche in m² × 650 Euro
Beispiele:
- 50 m² Wohnung: 50 × 650 = 32.500 Euro
- 80 m² Wohnung: 80 × 650 = 52.000 Euro
- 120 m² Haus: 120 × 650 = 78.000 Euro
Diese Faustregel gilt für durchschnittlich eingerichtete Haushalte und basiert auf statistischen Erhebungen der Versicherer.
Wann Sie eine höhere Versicherungssumme brauchen
In bestimmten Fällen sollten Sie die Versicherungssumme individuell anpassen:
Höhere Summe nötig bei:
- Besonders wertvoller Einrichtung (Designermöbel, hochwertige Küche)
- Umfangreichen Elektronikgeräten (Heimkino, professionelle Technik)
- Sammlungen (Kunst, Antiquitäten, Wein)
- Vielen Wertsachen oder teurem Schmuck
- Musikinstrumenten oder Sportausrüstung
Tipp: Erstellen Sie eine Inventarliste und fotografieren Sie wertvolle Gegenstände. Das hilft nicht nur bei der Versicherungssumme, sondern auch bei der Schadensregulierung.
Unterversicherungsverzicht: Warum er so wichtig ist
Der Unterversicherungsverzicht ist eine der wichtigsten Klauseln in der Hausratversicherung. Damit verzichtet der Versicherer darauf, im Schadensfall zu prüfen, ob Ihre Versicherungssumme ausreichend ist.
Ohne Unterversicherungsverzicht: Ihr Hausrat ist real 60.000 Euro wert, Sie haben aber nur 40.000 Euro versichert. Bei einem Schaden von 10.000 Euro zahlt der Versicherer nur zwei Drittel, also 6.666 Euro. Die restlichen 3.334 Euro bleiben an Ihnen hängen.
Mit Unterversicherungsverzicht: Der Versicherer zahlt den vollen Schaden (bis zur Versicherungssumme), auch wenn Ihr Hausrat eigentlich mehr wert ist.
Voraussetzung: Sie müssen die Versicherungssumme nach der 650-Euro-Formel berechnen oder eine individuelle Wertermittlung durchführen.
So führen Sie einen professionellen Hausratversicherung Vergleich durch
Ein strukturierter Vergleich besteht aus mehreren Schritten. Wenn Sie diese befolgen, finden Sie garantiert die optimale Hausratversicherung für Ihre Bedürfnisse.
Schritt 1: Bestandsaufnahme – Was haben Sie aktuell?
Wenn Sie bereits eine Hausratversicherung haben, verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick:
Notieren Sie sich:
- Aktueller Versicherer und Tarif
- Jährlicher Beitrag
- Versicherungssumme
- Selbstbeteiligung
- Leistungsumfang (Elementarschäden, Fahrraddiebstahl, etc.)
- Vertragslaufzeit und Kündigungsfrist
Falls Sie noch keine Hausratversicherung haben, überspringen Sie diesen Schritt und starten direkt mit der Bedarfsermittlung.
Schritt 2: Bedarf ermitteln – Welchen Schutz brauchen Sie?
Überlegen Sie, welche Leistungen für Ihre Situation wichtig sind:
Grundfragen zur Bedarfsermittlung:
- Wie groß ist Ihre Wohnfläche?
- Wie wertvoll ist Ihre Einrichtung?
- Haben Sie teure Elektronik, Sammlungen oder Musikinstrumente?
- Wohnen Sie in einem Risikogebiet für Hochwasser oder Erdbeben?
- Haben Sie wertvolle Fahrräder, die Sie auch draußen abstellen?
- Wie hoch ist das Einbruchsrisiko in Ihrer Gegend?
- Können Sie im Schadensfall eine Selbstbeteiligung von 150-250 Euro tragen?
Checkliste wichtiger Leistungen:
- Versicherungssumme mit Unterversicherungsverzicht
- Neuwertentschädigung (nicht nur Zeitwert)
- Grobe Fahrlässigkeit mitversichert
- Überspannungsschäden durch Blitz
- Fahrraddiebstahl (ggf. als Zusatzoption)
- Glasbruch
- Elementarschadenversicherung (in gefährdeten Gebieten)
- Außenversicherung für mindestens 10% der Versicherungssumme
Schritt 3: Online-Vergleichsrechner nutzen
Jetzt geht es ans eigentliche Vergleichen. Nutzen Sie mehrere Vergleichsportale für umfassende Ergebnisse.
Empfohlene Vergleichsportale:
- Check24 (größtes Angebot, übersichtlich)
- Verivox (unabhängig, guter Service)
- Tarifcheck (detaillierte Filteroptionen)
So gehen Sie vor:
- Wählen Sie “Hausratversicherung” im Portal
- Geben Sie Ihre Postleitzahl und Wohnfläche ein
- Wählen Sie die gewünschten Leistungen
- Tragen Sie Ihre Selbstbeteiligung ein
- Vergleichen Sie die angezeigten Tarife
Wichtig: Nutzen Sie identische Angaben auf allen Portalen, um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten.
Schritt 4: Tarife detailliert vergleichen
Sie haben nun eine Liste von Angeboten. Jetzt kommt die Detailprüfung.
Vergleichen Sie nicht nur den Preis, sondern auch:
Leistungsumfang:
- Welche Versicherungssumme wird angeboten?
- Ist Unterversicherungsverzicht enthalten?
- Werden grobe Fahrlässigkeit und Überspannungsschäden abgedeckt?
- Wie hoch ist die Außenversicherung?
Selbstbeteiligung:
- Keine Selbstbeteiligung: Höherer Beitrag, voller Schutz
- 150 Euro Selbstbeteiligung: Mittlerer Beitrag, Standard
- 250-500 Euro Selbstbeteiligung: Niedriger Beitrag, höheres Eigenrisiko
Service und Schadensabwicklung:
- Wie bewerten Kunden den Service?
- Wie schnell erfolgt die Schadensregulierung?
- Gibt es eine 24/7-Hotline?
- Wird ein digitaler Schadensmeldungsprozess angeboten?
Zusatzleistungen:
- Fahrraddiebstahl inklusive oder als Option?
- Elementarschadenversicherung verfügbar?
- Glasbruch mitversichert?
- Hotelkosten bei Unbewohnbarkeit der Wohnung?
Schritt 5: Bewertungen und Testergebnisse prüfen
Der günstigste Tarif mit den besten Leistungen hilft wenig, wenn der Versicherer im Schadensfall nicht zahlt oder schlechten Service bietet.
Recherchieren Sie:
- Kundenbewertungen auf Vergleichsportalen
- Testergebnisse von Stiftung Warentest oder Finanztest
- Beschwerdestatistiken der BaFin
- Erfahrungsberichte in Foren
Seriöse Quellen:
- Stiftung Warentest: Jährlicher Hausratversicherungstest
- Finanztest: Detaillierte Leistungsanalysen
- DISQ (Deutsches Institut für Service-Qualität): Service-Rankings
- BaFin Beschwerdestatistik: Offizielle Beschwerdezahlen
Testsieger 2024/2025: Regelmäßig gut bewertete Hausratversicherer sind Allianz, HUK-Coburg, Alte Leipziger, Interrisk, VHV und Degenia. Diese Versicherer überzeugen durch faire Leistungen und kulante Schadensregulierung.
Schritt 6: Entscheidung treffen und abschließen
Sie haben den optimalen Tarif gefunden? Dann geht es jetzt an den Abschluss.
Beim Abschluss beachten:
- Prüfen Sie alle Angaben auf Richtigkeit
- Wählen Sie den gewünschten Versicherungsbeginn
- Kontrollieren Sie die Versicherungssumme
- Bestätigen Sie die Selbstbeteiligung
- Schließen Sie online oder telefonisch ab
- Bewahren Sie alle Unterlagen gut auf
Falls Sie bereits versichert sind:
- Prüfen Sie die Kündigungsfrist Ihrer alten Versicherung (meist 3 Monate zum Jahresende)
- Schließen Sie zuerst die neue Versicherung ab
- Kündigen Sie dann die alte Versicherung
- Achten Sie auf einen nahtlosen Übergang
Diese Faktoren beeinflussen Ihren Beitrag zur Hausratversicherung
Beim Hausratversicherung Vergleich werden Sie feststellen: Die Beiträge variieren erheblich. Das liegt an verschiedenen Faktoren, die Versicherer zur Risikobewertung heranziehen.
Wohnort und Postleitzahl
Ihr Wohnort hat großen Einfluss auf den Beitrag. Versicherer bewerten das Risiko regional unterschiedlich.
Faktoren nach Region:
- Einbruchsstatistik: In Großstädten und beliebten Einbruchsgebieten höhere Beiträge
- Naturgefahren: Hochwasser- oder Sturmgebiete kosten mehr
- Schadenshäufigkeit: Gebiete mit vielen Schadensfällen sind teurer
Beispiel: Eine 80 m² Wohnung kann in München 150 Euro kosten, in einer ländlichen Region nur 90 Euro – bei identischen Leistungen.
Wohnfläche und Versicherungssumme
Je größer Ihre Wohnung und je höher die Versicherungssumme, desto mehr zahlen Sie.
Beispielrechnung:
- 50 m² Wohnung (32.500 Euro Summe): ca. 70 Euro/Jahr
- 80 m² Wohnung (52.000 Euro Summe): ca. 100 Euro/Jahr
- 120 m² Haus (78.000 Euro Summe): ca. 140 Euro/Jahr
Selbstbeteiligung
Mit einer Selbstbeteiligung übernehmen Sie im Schadensfall einen Teil der Kosten selbst – dafür sinkt Ihr Beitrag deutlich.
Übliche Selbstbeteiligungen:
- Keine Selbstbeteiligung: Grundbeitrag 100%
- 150 Euro Selbstbeteiligung: Ersparnis 10-15%
- 250 Euro Selbstbeteiligung: Ersparnis 15-20%
- 500 Euro Selbstbeteiligung: Ersparnis 20-30%
Rechenbeispiel:
- Ohne Selbstbeteiligung: 120 Euro/Jahr
- Mit 150 Euro Selbstbeteiligung: 100 Euro/Jahr
- Mit 250 Euro Selbstbeteiligung: 95 Euro/Jahr
Nach 6-7 schadenfreien Jahren hat sich die Selbstbeteiligung durch die Ersparnis amortisiert.
Sicherheitsvorkehrungen
Versicherer belohnen Sicherheitsmaßnahmen mit Rabatten.
Rabatte durch:
- Sicherheitsschlösser an Türen und Fenstern: 5-10% Ersparnis
- Alarmanlagen: 10-15% Ersparnis
- Videoüberwachung: 5-10% Ersparnis
- Rauchmelder: Oft Pflicht, manchmal Rabatt
- Mehrfamilien- vs. Einfamilienhaus: Mehrfamilienhäuser günstiger (mehr soziale Kontrolle)
Zahlweise
Die Art der Beitragszahlung beeinflusst die Kosten.
Zahlungsrhythmen:
- Jährlich: Günstigster Beitrag (Grundpreis)
- Halbjährlich: Ca. 3% Aufschlag
- Vierteljährlich: Ca. 5% Aufschlag
- Monatlich: Ca. 5-8% Aufschlag
Spartipp: Zahlen Sie jährlich, wenn möglich. Bei 100 Euro Jahresbeitrag sparen Sie durch jährliche Zahlung etwa 5-8 Euro.
Sonderthema: Elementarschadenversicherung
Elementarschäden wie Überschwemmungen, Starkregen, Rückstau, Erdbeben und Erdrutsch sind in der Standard-Hausratversicherung nicht enthalten. Dafür brauchen Sie einen Zusatzbaustein.
Wann brauchen Sie Elementarschutz?
Elementarschadenversicherung ist wichtig, wenn:
- Sie in einem Hochwasser- oder Überschwemmungsgebiet wohnen
- Starkregen in Ihrer Region häufig vorkommt
- Ihr Wohngebiet erdbebengraefährdet ist (z.B. Oberrheingraben, Schwäbische Alb)
- Sie im Keller wertvolle Gegenstände lagern (Rückstaugefahr)
Wo Sie Ihr Risiko prüfen können:
- ZÜRS (Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen): Kostenlose Risikokarte online
- Umweltämter und kommunale Webseiten: Hochwassergefahrenkarten
- Versicherer: Risikoprüfung bei Antragstellung
Was kostet Elementarschutz?
Die Kosten variieren stark je nach Risikogebiet:
Risikoklassen:
- ZÜRS-Zone 1 (niedriges Risiko): Aufschlag 10-20% auf Grundbeitrag
- ZÜRS-Zone 2 (mittleres Risiko): Aufschlag 30-50%
- ZÜRS-Zone 3 (hohes Risiko): Aufschlag 50-100%
- ZÜRS-Zone 4 (sehr hohes Risiko): Oft kein Versicherungsschutz verfügbar
Beispielrechnung:
- Grundbeitrag Hausrat: 100 Euro/Jahr
- Mit Elementarschutz Zone 1: 110-120 Euro/Jahr
- Mit Elementarschutz Zone 2: 130-150 Euro/Jahr
Lohnt sich Elementarschutz?
Ja, wenn:
- Sie in einem gefährdeten Gebiet wohnen
- Die Kosten im Verhältnis zum Risiko stehen (Zone 1-2)
- Sie im Keller oder Erdgeschoss wohnen
- Sie sich einen kompletten Hausratverlust durch Hochwasser nicht leisten können
Nein, wenn:
- Sie in Zone 4 wohnen (meist nicht versicherbar oder unbezahlbar)
- Sie in oberen Stockwerken ohne Keller wohnen
- Das Risiko sehr gering ist (keine Flüsse, Bäche in der Nähe)
Fahrraddiebstahl: Wichtige Zusatzoption
Fahrräder sind zwar Teil des Hausrats, aber Diebstahl außerhalb verschlossener Räume ist standardmäßig oft nicht oder nur begrenzt versichert.
Wann ist Fahrraddiebstahl mitversichert?
Standard-Hausratversicherung:
- Diebstahl aus verschlossenen Räumen (Keller, Garage, Wohnung): Voll versichert
- Diebstahl vom Fahrradträger am Auto: Meist nicht versichert
- Diebstahl von der Straße oder aus dem Hof: Nicht versichert
Mit Fahrradklausel:
- Diebstahl auch nachts von der Straße: Versichert bis zur vereinbarten Grenze
- Meist begrenzt auf 1-3% der Versicherungssumme (500-2.000 Euro)
- Oft mit Nachtzeitklausel (22:00-6:00 Uhr nur aus verschlossenen Räumen)
Wann lohnt sich die Fahrradklausel?
Ja, wenn:
- Sie ein teures Fahrrad oder E-Bike besitzen (über 1.000 Euro)
- Sie das Rad regelmäßig draußen abstellen müssen
- Sie in einer Stadt mit hoher Fahrraddiebstahl-Quote wohnen
Kosten: Die Fahrradklausel kostet je nach Wert etwa 10-30 Euro Aufschlag pro Jahr.
Alternative: Für sehr teure Fahrräder (über 3.000 Euro) lohnt sich oft eine separate Fahrradversicherung mit umfassendem Schutz gegen Diebstahl, Vandalismus und Unfallschäden.
Spartipps für Ihre Hausratversicherung
Auch bei der Hausratversicherung gibt es clevere Wege, den Beitrag zu senken – ohne auf wichtige Leistungen zu verzichten.
Selbstbeteiligung vereinbaren
Die einfachste Sparmethode: Vereinbaren Sie eine Selbstbeteiligung von 150 oder 250 Euro. Sie sparen 10-20% Beitrag und schützen gleichzeitig Ihre Schadenfreiheit bei Kleinschäden.
Tipp: Zahlen Sie Kleinschäden unter 500 Euro selbst, statt sie zu melden. So vermeiden Sie Beitragserhöhungen.
Jährliche Zahlweise wählen
Zahlen Sie Ihren Beitrag jährlich statt monatlich. Das spart 5-8% ohne Nachteile.
Kombination mit anderen Versicherungen
Viele Versicherer gewähren Rabatte, wenn Sie mehrere Versicherungen beim selben Anbieter haben.
Kombinationsrabatte:
- Hausrat + Haftpflicht: 5-10% Rabatt
- Hausrat + Wohngebäude: 10-15% Rabatt
- Hausrat + KFZ-Versicherung: 5-10% Rabatt
Versicherungssumme realistisch kalkulieren
Eine überhöhte Versicherungssumme kostet unnötig Beiträge. Nutzen Sie die 650-Euro-Formel und passen Sie die Summe Ihrer Realität an.
Achtung: Zu niedrig sollte die Summe nicht sein, sonst droht Unterversicherung.
Sicherheitsvorkehrungen installieren
Investieren Sie in Sicherheitsmaßnahmen und teilen Sie diese Ihrem Versicherer mit.
Rabatte durch:
- Einbruchsichere Schlösser: 5-10%
- Alarmanlage: 10-15%
- Rauchmelder: Variable Rabatte
Regelmäßig vergleichen
Versicherungstarife ändern sich ständig. Führen Sie alle 2-3 Jahre einen neuen Hausratversicherung Vergleich durch. Oft finden Sie bessere Angebote und können wechseln.
Kündigungsfrist: Meist 3 Monate zum Jahresende. Bei Beitragserhöhung haben Sie ein Sonderkündigungsrecht von einem Monat.
Online-Abschluss nutzen
Viele Versicherer gewähren 5-10% Rabatt für Online-Abschlüsse, da sie Verwaltungskosten sparen.
Häufige Fehler beim Hausratversicherung Vergleich vermeiden
Auch beim Hausratversicherung Vergleich können Fehler passieren, die teuer werden oder zu unzureichendem Schutz führen.
Fehler 1: Nur auf den Preis achten
Der günstigste Tarif ist nicht automatisch der beste. Achten Sie auch auf Leistungen, Deckungssummen und Servicequalität.
Beispiel: Tarif A kostet 80 Euro mit Unterversicherungsverzicht, grober Fahrlässigkeit und umfassendem Schutz. Tarif B kostet 60 Euro ohne diese Leistungen. Die 20 Euro Ersparnis sind das Risiko nicht wert.
Fehler 2: Versicherungssumme zu niedrig wählen
Eine zu niedrige Versicherungssumme führt zu Unterversicherung. Im Schadensfall zahlt der Versicherer dann anteilig weniger.
Lösung: Nutzen Sie die 650-Euro-Formel oder erstellen Sie eine Inventarliste mit realem Wert Ihres Hausrats.
Fehler 3: Grobe Fahrlässigkeit nicht mitversichern
Ohne Einschluss grober Fahrlässigkeit kann der Versicherer die Leistung kürzen oder verweigern, wenn Sie fahrlässig gehandelt haben (z.B. Herdplatte angelassen, Fenster offen beim Sturm).
Lösung: Achten Sie darauf, dass grobe Fahrlässigkeit mindestens teilweise mitversichert ist.
Fehler 4: Wertsachen nicht separat deklarieren
Bargeld, Schmuck und Wertpapiere sind oft nur bis zu bestimmten Grenzen versichert (z.B. 20% der Versicherungssumme).
Lösung: Deklarieren Sie besonders wertvolle Gegenstände separat oder schließen Sie eine Zusatzversicherung ab.
Fehler 5: Keine Inventarliste führen
Im Schadensfall müssen Sie nachweisen, welche Gegenstände Sie besessen haben. Ohne Belege ist das schwierig.
Lösung: Erstellen Sie eine Inventarliste mit Fotos, Kaufbelegen und Wertangaben. Lagern Sie diese außerhalb der Wohnung (z.B. in der Cloud).
Fehler 6: Versicherung nicht aktualisieren
Nach Umzug, Renovierung oder größeren Anschaffungen ändert sich Ihr Bedarf.
Lösung: Informieren Sie Ihren Versicherer bei Veränderungen und passen Sie die Versicherungssumme an.
Schadensfall: So gehen Sie richtig vor
Trotz bester Vorsorge kann es zum Schadensfall kommen. Dann ist richtiges Handeln wichtig, um Ihren Anspruch nicht zu gefährden.
Schritt 1: Schaden dokumentieren
Bevor Sie aufräumen, dokumentieren Sie den Schaden gründlich:
Dokumentation:
- Fotografieren Sie alles aus mehreren Perspektiven
- Filmen Sie den Gesamtschaden
- Notieren Sie beschädigte und gestohlene Gegenstände
- Bewahren Sie beschädigte Teile auf (wenn möglich)
- Sammeln Sie Kaufbelege und Rechnungen
Schritt 2: Versicherer informieren
Melden Sie den Schaden umgehend Ihrem Versicherer:
Schadensmeldung:
- Telefonisch über die Hotline (oft 24/7 erreichbar)
- Online über das Kundenportal
- Per E-Mail oder Schadenformular
- Wichtig: Fristen beachten (meist innerhalb weniger Tage)
Angaben zur Schadensmeldung:
- Versicherungsnummer
- Datum und Uhrzeit des Schadens
- Schadensursache
- Beschreibung der Schäden
- Geschätzter Wert der Schäden
Schritt 3: Schadensursache nachweisen
Je nach Schadensart müssen Sie die Ursache nachweisen:
Bei Einbruch:
- Polizeiliche Anzeige erstatten (Anzeigennummer bereithalten)
- Einbruchspuren fotografieren
- Liste gestohlener Gegenstände erstellen
Bei Wasser- oder Feuerschaden:
- Schadensstelle nicht verändern
- Fachmann hinzuziehen (Elektriker, Installateur)
- Gutachten oder Bestätigung der Schadensursache einholen
Schritt 4: Schadensregulierung
Der Versicherer prüft Ihren Anspruch und reguliert den Schaden.
Ablauf:
- Versicherer beauftragt ggf. einen Gutachter
- Sie erhalten eine Schadensaufstellung zur Prüfung
- Nach Ihrer Zustimmung erfolgt die Auszahlung
- Neuwertentschädigung: Sie erhalten den Wiederbeschaffungswert, nicht den Zeitwert
Dauer: Einfache Schäden werden oft binnen 2-4 Wochen reguliert. Komplexe Fälle können mehrere Monate dauern.
Schritt 5: Was tun bei Ablehnung?
Falls der Versicherer den Schaden ablehnt:
Möglichkeiten:
- Widerspruch einlegen mit ausführlicher Begründung
- Unabhängigen Gutachter beauftragen
- Versicherungsombudsmann einschalten (kostenlos)
- Anwalt konsultieren (Rechtsschutzversicherung prüfen)
Checkliste: Die beste Hausratversicherung finden
Nutzen Sie diese Checkliste für Ihren Hausratversicherung Vergleich:
Vor dem Vergleich:
- Wohnfläche ermitteln
- Versicherungssumme berechnen (650 Euro × m²)
- Wert besonderer Gegenstände schätzen
- Risikogebiet für Elementarschäden prüfen
- Fahrradwert berücksichtigen
Beim Vergleich:
- Mindestens 3 Vergleichsportale nutzen
- Unterversicherungsverzicht enthalten
- Neuwertentschädigung gewählt
- Grobe Fahrlässigkeit mitversichert
- Überspannungsschäden abgedeckt
- Außenversicherung mindestens 10%
- Elementarschutz bei Bedarf
Leistungsprüfung:
- Deckungssumme ausreichend
- Selbstbeteiligung sinnvoll gewählt
- Fahrraddiebstahl bei Bedarf
- Glasbruch mitversichert
- Zahlweise optimal (jährlich)
Vor dem Abschluss:
- Kundenbewertungen recherchiert
- Stiftung Warentest Ergebnisse geprüft
- Versicherungsbedingungen gelesen
- Alle Angaben auf Richtigkeit kontrolliert
Nach dem Abschluss:
- Inventarliste erstellen
- Fotos von wertvollen Gegenständen
- Kaufbelege sammeln und aufbewahren
- Versicherungsschein sicher ablegen
- Erinnerung für nächsten Vergleich setzen (in 2-3 Jahren)
Fazit: Hausratversicherung Vergleich lohnt sich
Eine Hausratversicherung schützt Ihr Hab und Gut gegen existenzbedrohende Risiken – und kostet dabei nur etwa 100 Euro pro Jahr. Ein professioneller Hausratversicherung Vergleich hilft Ihnen, den optimalen Tarif zu finden und bis zu 200 Euro jährlich zu sparen.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Hausratversicherung ist wichtig: Schützt gegen Feuer, Wasser, Einbruch und Sturm
- Versicherungssumme richtig berechnen: 650 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche
- Unterversicherungsverzicht unverzichtbar: Verhindert anteilige Kürzung im Schadensfall
- Nicht nur Preis vergleichen: Leistungen, Service und Schadensregulierung sind entscheidend
- Elementarschutz prüfen: In Risikogebieten unverzichtbar
- Fahrraddiebstahl zusätzlich: Bei teuren Rädern sinnvoll
- Regelmäßig vergleichen: Alle 2-3 Jahre neue Tarife checken
Nächste Schritte:
- Wohnfläche messen und Versicherungssumme berechnen
- Mehrere Vergleichsportale nutzen
- Leistungen detailliert prüfen
- Kundenbewertungen lesen
- Beste Hausratversicherung abschließen
- Inventarliste erstellen
Mit diesem Ratgeber sind Sie bestens vorbereitet für Ihren Hausratversicherung Vergleich. Schützen Sie Ihr Hab und Gut optimal – ohne zu viel zu bezahlen. Ihr Zuhause und Ihre Haushaltskasse werden es Ihnen danken.